Die vier Mitarbeiter der Landeskoordinierungsstelle

Landeskoordinierungsstelle

In Umsetzung des 1. Aktionsplanes des Landes Hessen zur Bekämpfung der Gewalt im häuslichen Bereich wurde zum 01. Februar 2006 die Landeskoordinierungsstelle gegen häusliche Gewalt geschaffen. Seinerzeit in das Justizministerium integriert, baut die Arbeit der Landeskoordinierungsstelle auf den Vorgaben des Landesaktionsplans auf und orientiert sich an den dort formulierten Zielen.

Landeskoordinierungsstelle

Zum 1. Februar 2006 wurde in Umsetzung des 1. Aktionsplanes des Landes Hessen zur Bekämpfung der Gewalt im häuslichen Bereich, der vom hessischen Kabinett am 29. November 2004 beschlossen worden war, die Landeskoordinierungsstelle gegen häusliche Gewalt geschaffen. Auf der Grundlage einer gemeinsamen Entscheidung des Hessischen Sozialministeriums und des Hessischen Justizministeriums wurde die Landeskoordinierungsstelle seinerzeit in das Justizministerium integriert.

Die Einrichtung der Landeskoordinierungsstelle ist durchweg positiv aufgenommen worden. Insbesondere wurde gewürdigt, dass die Politik der Bekämpfung des Phänomens der häuslichen Gewalt durch die Einrichtung der Landeskoordinierungsstelle im Hessischen Justizministerium großes Gewicht beimisst. Häusliche Gewalt ist die häufigste Form der Gewaltausübung; ihre Bekämpfung ist damit eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe von besonderer Bedeutung.

Die Arbeit der Landeskoordinierungsstelle baut auf den Vorgaben des Landesaktionsplans auf und orientiert sich an den dort formulierten Zielen.

„Das Land Hessen stärkt mit dem Landesaktionsplan aus staatlicher Verantwortung die Prävention häuslicher Gewalt, die Maßnahmen zum Schutz und zur Hilfe für die Opfer sowie zur Intervention gegen die Täter. Wo dieses schon geschehen ist, sorgt das Land Hessen dafür, dass diese Maßnahmen dauerhaft erhalten und erkennbare Lücken geschlossen werden. In regionalen Arbeitskreisen gegen häusliche Gewalt bestehen hessenweit erprobte und erfolgreiche Netzwerke von öffentlichen Einrichtungen und freien Trägern. Der Landesaktionsplan fördert diese regionalen Strukturen.“

Die Landeskoordinierungsstelle gegen häusliche Gewalt soll die verschiedenen in diesem Bereich tätigen Stellen vernetzen. So gehört es zu ihren Hauptaufgaben, die interdisziplinäre Zusammenarbeit zu fördern, Fortbildungen für Berufsgruppen, die mit dem Phänomen „Häusliche Gewalt“ befasst sind, zu organisieren und Maßnahmen der Öffentlichkeitsarbeit mit dem Ziel der Aufklärung und Information zu entwickeln. Auch internationale Erfahrungen belegen, dass nur dann Erfolge bei der Bekämpfung häuslicher Gewalt zu erzielen sind, wenn die Vorgehensweisen in allen Bereichen staatlichen Handelns abgestimmt und damit optimiert werden.

Eine enge Zusammenarbeit findet mit der Arbeitsgruppe des Landespräventionsrates „Gewalt im Häuslichen Bereich“ statt, die die Landeskoordinierungsstelle als Sachverständigenbeirat berät und unterstützt. Darüber hinaus kooperiert die Landeskoordinierungsstelle mit der Arbeitsgruppe des Landespräventionsrates „Kinderschutz“.
Weitere Einzelheiten zu den Arbeitsgruppen des Landespräventionsrates finden Sie auf dessen Homepage.

Ein Schwerpunkt der Arbeit der Landeskoordinierungsstelle liegt in der Fortbildung aller mit dem Thema „Häusliche Gewalt“ befassten Professionen. Häusliche Gewalt ist ein komplexes Problem und stellt hohe Anforderungen an die fachliche Kompetenz. Bei den von der Landeskoordinierungsstelle veranstalteten oder geleiteten Fortbildungen und Tagungen wird ein besonderes Augenmerk auf eine interdisziplinäre Ausgestaltung - und zwar sowohl auf Referenten- als auch auf Teilnehmerseite - gelegt. Für eine erfolgreiche ressortübergreifende Zusammenarbeit zur Bekämpfung häuslicher Gewalt ist es unerlässlich, nicht nur die Sichtweise anderer Berufsgruppen kennenzulernen, sondern auch um deren Zuständigkeiten und Arbeitsweisen zu wissen.

Die Zusammenarbeit und Koordinierung, um die sich die Landeskoordinierungsstelle auf Landesebene bemüht, muss in erster Linie dort gelingen, wo die eigentliche Arbeit geleistet wird, auf örtlicher Ebene. In Hessen gibt es in allen Landkreisen und kreisfreien Städten Runde Tische gegen häusliche Gewalt. Hier findet ein ganz besonders wichtiger Austausch der vor Ort miteinander agierenden Berufsgruppen statt. Es gilt auf allen Ebenen, insbesondere auf örtlicher Ebene, ein verankertes Netzwerk zu installieren. Hierfür sind Runde Tische unverzichtbar. Bei einem jährlich stattfindenden Treffen der Landeskoordinierungsstelle und ihres Sachverständigenbeirats mit Vertretern/innen aller Runden Tische besteht für diese zum einen die Möglichkeit zum Erfahrungsaustausch und zur Verlinkung untereinander. Zum anderen können durch einen Themeninput Anregungen für die weitere praktische Arbeit gegeben werden.

Sollten Sie Interesse an der Mitarbeit in einem Runden Tisch gegen häusliche Gewalt in Ihrer Region haben, kontaktieren Sie uns. Wir vermitteln Sie gerne an eine/n Ansprechpartner/in.

Die Landeskoordinierungsstelle gegen häusliche Gewalt in Hessen ist gemeinsam mit den Landeskoordinierungsstellen anderer Bundesländer in der Konferenz der Landeskoordinierungsstellen gegen häusliche Gewalt (KLK) organisiert. Diese kommt in regelmäßigen Abständen zusammen, um allgemeine Themen im Zusammenhang mit häuslicher Gewalt zu erörtern, sich über die landesspezifischen Besonderheiten auszutauschen und gemeinsame Aktivitäten zu besprechen. Die Konferenz ist wiederum in der Bund-Länder-Arbeitsgruppe Häusliche Gewalt vertreten und mit Koordinierungsstellen in Österreich und der Schweiz vernetzt.

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